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Klimaschutzteilkonzept der Samtgemeinde Gronau (Leine)
Im Rahmen einer aktuellen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung sollen die Treibhausgase und CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um bis zu 40 % gesenkt werden. Ziel dieser zukunftsweisenden Initiative ist es, die Schadstoffemissionen in Deutschland unter das Niveau von 1990 abzusenken. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung bereits ab Mitte 2008 für die Erstellung kommunaler Klimaschutzkonzepte ein Förderprogramm aufgelegt. Die Zuschüsse können Städte und Kommunen für professionelle externe Dienstleister einsetzen, die die begleitenden Beratungen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaschonung in sozialen und öffentlichen Institutionen wirksam durchführen.
Auch in Politik und Verwaltung der Samtgemeinde Gronau (Leine) wurde die Wichtigkeit eines eigenen Beitrages zum Klimaschutz erkannt. Der Samtgemeindeausschuß faßte daher am 16. April 2009 den einstimmigen Beschluß, die Gelegenheit zur Erstellung eines Klimaschutzteilkonzepts für 60 kommunale Liegenschaften der Samtgemeinde und ihrer Mitgliedsgemeinden zu nutzen.
Die Samtgemeinde Gronau (Leine) hat daher von der K&L Ingenieurgesellschaft für Energiewirtschaft mbH aus Hockenheim ein Teilkonzept zum Klimaschutz erstellen lassen.
Nach der Stadt Sarstedt war die Samtgemeinde Gronau (Leine) damit die zweite Kommune im Landkreis Hildesheim, die ein eigenes Klimaschutzkonzept erstellen ließ.
Die K&L hat die aktuelle Nutzung der Versorgungs- und Gebäudetechnik von 60 kommunalen Hochbaueinrichtungen mit ca. 34.500 qm Bruttogrundfläche (BGF) untersucht. Beurteilt wurde in erster Linie die energetische Versorgung und der Zustand der vorhandenen Heizungs-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen, um die Liegenschaften auf vorhandene Energieeinsparmöglichkeiten zu prüfen. Dazu wurden u. a. für alle zu untersuchenden Liegenschaften die Energieabrechnungen für den Strom-, Gas- und Heizölbezug der Jahre 2006 bis 2008 ausgewertet und eine Schwachstellenanalyse durchgeführt.
Wohngebäude wurden nicht untersucht, weil das Nutzerverhalten der Mieter kaum beeinflußt werden kann. Ebenso waren Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Wärmeschutzes an öffentlichen Gebäuden, insbesondere an Fassaden und Fenstern, nicht Gegenstand der Untersuchung. Diese Betrachtung bleibt wegen des erforderlichen hohen Planungsaufwands nach wie vor den Einzelprojekten im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen vorbehalten.
Ziel des Klimaschutzteilkonzepts ist, geeignete Maßnahmen zur Optimierung beziehungsweise Verminderung des Energieverbrauchs aufzuzeigen; verbunden mit dem Aufbau eines Energie- und Klimaschutzmanagements in der Samtgemeinde Gronau (Leine). Zudem wurden auch Vorschläge zur Einführung innovativer Techniken vorgelegt. Darüber hinaus enthält das Klimaschutzteilkonzept Empfehlungen für den strategischen Umsetzungsprozess unter ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Gesichtspunkten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Aufbau eines strategischen Energiecontrollings.
Das fertige Klimaschutzteilkonzept wurde der Samtgemeindeverwaltung im November 2009 übergeben. Auf 327 Seiten nebst Anhang ist für jedes Objekt eine ausführliche Beschreibung des Ist-Zustandes, sowie eine Ausarbeitung der einzelnen Ersparnisvorschläge mit Ausweisung von Energieeinsparung, Investition und Umweltentlastung nebst einer Ergebnisübersicht enthalten. Ferner liegt eine Abhandlung zur Erreichung zielführender und positiver Nutzermotivation für Schulung, Information, Anweisung usw. - jeweils bezogen auf die betreffenden Zielgruppen - nebst der anzuwendenden konkreten Vorgabewerte, bei.
Der Inhalt des Konzepts wurde zwischenzeitlich auch dem Landkreis Hildesheim im Zusammenhang mit der Erstellung seines eigenen Klimaschutzprogramms für das gesamte Kreisgebiet zur Verfügung gestellt.
Gesamtergebnis des Klimaschutzkonzeptes:
Bei der Beurteilung der Verhältnisse unterscheidet das Klimaschutzteilkonzept die Verbesserungsvorschläge in kurz-, mittel- und langfristig umzusetzende Maßnahmen:
- Kurzfristige Maßnahmen: das sind Maßnahmen, die sich in maximal 5 Jahren amortisieren oder, anders ausgedrückt, insbesondere unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten umgehend durchgeführt werden sollten. Einsparungsmöglichkeit pro Jahr bei Umsetzung aller Maßnahmen:
- Energie: ca. 324.506 kWh
- CO2: ca. 93 t
- Mittelfristige Maßnahmen sind solche, die deutlich höhere Amortisationszeiten, im Mittel von über 20 Jahren, aufweisen. Eine wirtschaftliche Darstellung ist hier häufig nicht mehr gegeben. Die Vorhaben dieser Maßnahmegruppe werden deshalb vordringlich nur dann auszuführen sein, wenn durch die technische oder funktionelle Notwendigkeit eine Erneuerung erforderlich wird. Im Rahmen des Gebäudemanagements der Samtgemeindeverwaltung wird dies für jede Maßnahme im Rahmen der laufenden Unterhaltung begleitet. Einsparungsmöglichkeit pro Jahr bei Umsetzung aller Maßnahmen:
- Energie: ca. 96.982 kWh
- CO2: ca. 33 t
- Langfristige Maßnahmen: diese Maßnahmengruppe wurde anhand von Kenn-zahlen ohne näheren Nachweis ermittelt und stellt somit lediglich ein künftiges Einsparungspotential dar. Einsparungsmöglichkeit pro Jahr bei Umsetzung aller Maßnahmen:
- Energie: ca. 1.527.200 kWh (= rund 1.527 MWh)
- CO2: ca. 454 t
Neben einer rein wirtschaftlichen Betrachtung, die die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen auf Grund der kurzen Amortisationszeiten bevorzugt, darf nicht vergessen werden, daß auch mit der Umsetzung mittel- und langfristiger Maßnahmen stets ein Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung geleistet wird.
Die insgesamt mögliche kurz-, mittel- bis langfristige CO2-Minderung beträgt 579,07 t / Jahr.
Davon kurz- und mittelfristig:
CO2-Minderung: 125,77 t / Jahr
Energieeinsparung: 421,488 MWh / Jahr
Energiekostensenkung: 55.155,51 Euro / Jahr
Investitionskosten: 521.995,33 Euro
Amortisationszeit statisch: 9,5 Jahre
Es ist vorgesehen, Maßnahmen mit entsprechend ökologischer und ökonomischer Priorität oder sonstiger Vordringlichkeiten kurz-, mittel- und langfristig, entsprechend der finanziellen Möglichkeiten, weiter zu verfolgen und dabei die Synergieeffekte derzeit vorhandener weiterer Beratungs- und Investitionsförderprogramme zu nutzen. Die Umsetzung der Maßnahmen hat 2011 in einem ersten Schritt begonnen. Entsprechende Informationen darüber sind in einem gesonderten Bericht auf dieser Inernetseite zu finden.
Das Projekt hat sich über den Zeitraum von März 2009 bis November 2009 erstreckt und wurde vom Forschungszentrum Jülich GmbH (www.fz-juelich.de) als Projekträger für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de) unter dem Förderkennzeichen FKZ 03KS0096 gefördert. Über die Ergebnisse der Arbeiten und den Verlauf des strategischen Umsetzungsprozesses wird die Samtgemeinde Gronau (Leine) die Öffentlichkeit regelmäßig informieren.
Informationen über die K&L finden Sie unter http://www.kul-unternehmensgruppe.de.
Erstellung eines Klimaschutzteilkonzeptes für die Abwasserbeseitigungsanlage in Gronau (Leine)
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Aktivitäten, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Sie decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab, von der Konzepterstellung bis hin zu investiven Maßnahmen. Von den Programmen und Projekten der Nationalen Klimaschutzinitiative profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Kommunen, Unternehmen und
Bildungseinrichtungen.“
Im Rahmen dieser Initiative hat das Ingenieurbüro Richter aus Hildesheim in Zusammenarbeit mit der Samtgemeindeverwaltung ein Klimaschutzteilkonzept für die Abwasseranlage in Gronau (Leine) erstellt.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de) über das Forschungszentrum Jülich GmbH als Projekträger (www.fz-juelich.de) unter dem Förderkennzeichen 03KS6291 gefördert. Der Zuwendungsbescheid galt für den Zeitraum vom 01.04.2014 bis zum 31.03.2015.
Ziel war es, eine Entscheidungsgrundlage und ein strategisches Planungsinstrument zu entwickeln um die Treibhausgasemissionen und die Energiekosten für die Abwasseranlage, als einer der größten Stromverbraucher der Samtgemeinde, zu senken.
Weitere Informationen zur Klimaschutzinitiative finden Sie hier:
www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Erneuerung der Straßenbeleuchtung und Umrüstung auf Energiesparlampen in Gronau (Leine)
Die Straßenbeleuchtung in den Straßenzügen Eitzumer Weg, Hoher Escher, Stichstraße und Steintorstraße wurde durch den Baubetriebshof der Samtgemeinde Leinebergland erneuert. Im Zuge dieser Maßnahme erfolgte auch eine Umrüstung auf Energiesparlampen. Ziel dieser Maßnahme war, den CO2-Ausstoß um jährlich 4,86 to zu reduzieren und den Verbrauch um jährlich 8.241,85 kWh zu senken.
Das Projekt erstreckte sich über den Zeitraum Oktober 2011 bis September 2012 und wurde vom Forschungszentrum Jülich GmbH (www.fz-juelich.de) als Projekträger für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (www.bmu.de) unter dem Förderkennzeichen 3KS2285 gefördert. ´